Schnarchfrei schlafen – gesünder leben
Rasseln, sägen und schnauben – Schnarchgeräusche können eine Lautstärke erreichen, die an die Geräuschentwicklung von Pressluftbohrern heranreicht, über mehrere Räume hinweg zu hören ist und manchmal bis zu benachbarten Wohnungen durchdringt. Über Schnarcher werden gerne Witze gemacht, für den Betroffenen selbst und vor allem für den Partner ist diese Art der nächtlichen Ruhestörung alles andere als eine scherzhafte Angelegenheit. Schlafraubende Schnarchgeräusche belasten häufig die Partnerschaft und können darüber hinaus ein ernst zu nehmendes Anzeichen für schlafbezogene Atmungsstörungen sein.
Schnarchen macht einsam
Studien belegen, dass rund 30 Prozent der Erwachsenen im Schlaf schnarchen. In der Regel stellt das Schnarchen keine Gefahr für die Gesundheit dar, kann aber zu psycho-sozialen Problemen führen. „Wir nennen diese ‚harmlose Art‘ des Schnarchens ‚habituelles Schnarchen‘. Ein ausgetrockneter Mund, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, aber auch Beziehungsprobleme sind bekannte
Folgen“, erzählt Dr. Bott.
Schnarchen als gesundheitliches Risiko
Die Schlafapnoe kann dagegen massive gesundheitliche Probleme auslösen. Apnoe kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Atemstillstand. Schlafapnoen können bis zu 600-mal pro Nacht auftreten, ohne dass der Betroffene etwas davon merkt. Der Körper wird nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Schlaflosigkeit, morgendliche Kopfschmerzen, Depressionen und selbst Herzerkrankungen können die Folge sein. „Schlafbezogene Atemstörungen wie das ‚Schnarchen‘ werden auch heute noch viel zu häufig bagatellisiert“, so Dr. Bott. „Nicht selten sind aufgrund dessen ausgeprägte Reduktionen der körperlichen Leistungsfähigkeit festzustellen.“
Schnarchtherapie beim Zahnarzt
„Im Rahmen unseres ganzheitlichen Behandlungskonzeptes, bei dem der Mensch mit all seinen Sorgen und Nöten im Vordergrund steht, therapieren wir auch erfolgreich schnarchbezogene Atmungsstörungen. Zunächst führe ich ein ambulantes Screening (Polygraphie) mit ApneaLink® durch. Damit können wir den Grad der Gesundheitsgefährdung bestimmen, bevor wir therapieren“, erklärt Dr. Bott, der Mitglied der Deutschen Gesellschaft Zahnärztliche Schlafmedizin (DGZS) ist.
Therapiemöglichkeiten
Der Einsatz von zahnärztlichen Unterkieferprotrusionsschienen zum Beispiel hat bei der Schnarchtherapie eine große Wirkung, denn der Mundbereich wird dadurch stabilisiert und das Schnarchgeräusch kann bei fast allen Patienten reduziert, wenn nicht sogar eliminiert werden. „Die zahnärztliche Schnarchschiene stellt daher neben der Masken-Überdruckbeatmung (CPAP) ein wissenschaftlich anerkanntes und abgesichertes Therapiekonzept dar“, so Dr. Bott. „Insbesondere ist die Akzeptanz seitens des Patienten sehr hoch, da ohne den apparativen Aufwand die Integration in den Alltag sehr einfach ist. Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden kehren zurück.“
„Ganzheitliche Zahnheilkunde bedeutet eben mehr als nur das Behandeln von Zähnen. Wer gut schläft, kann das Leben wieder in vollen Zügen genießen“, so der sympathische Zahnmediziner.